Vagusnerv Symptome & Ursachen – wenn der Nervus Vagus blockiert ist

Da Probleme mit dem Vagusnerv meist keine eindeutig identifizierbaren Symptome auslösen, wird der Nerv als Ursache oft nicht oder sehr spät in Betracht gezogen. Die Beschwerden sind vielfältig und können von Übelkeit und Sodbrennen bis hin zu chronischen Entzündungen oder Angststörungen reichen. Wurde der Vagus als Verantwortlicher identifiziert, kannst Du den Vagusnerv-Symptomen aber gut entgegenwirken und den Nerv mittels geeigneter Vagusnerv-Übungen wieder ausreichend stärken.

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Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Funktion und Verlauf des Vagusnervs

Der Vagusnerv ist der zehnte von insgesamt zwölf Hirnnerven und noch dazu der längste. Er verläuft in zwei parallelen Strängen, die im Hirnstamm beginnen und sich dann entlang der Luftröhre ihren Weg bis hinunter in den Dickdarm bahnen. Dabei verzweigen die Stränge an vielen Stellen zu fast allen Organen im Brustkorb und Bauchraum.

Dieses Durchwandern der einzelnen Organe wie Herz, Lunge, Leber etc. hat dem Nerv seinen Namen eingebracht, denn „vagus“ bedeutet auf Lateinisch „Wanderer“. Insgesamt besteht er aus etwa 100.000 einzelnen Nervenfasern.

Der Nervus vagus ist an der Regulation der meisten Organe beteiligt - von Kopf bis Bauch. So übernimmt der Nervus Vagus zahlreiche Körperfunktionen, darunter sowohl motorische als auch sensorische. Beispielsweise trägt er zur Regulation und Aktivität des Verdauungssystems, der Nieren oder der Bauchspeicheldrüse bei. Er beeinflusst Dich aber auch kognitiv oder emotional, indem er die Ausschüttung wichtiger Hormone anregt.

Vegetative Dystonie: Störungen des vegetativen Nervensystems

Zitternde Hände sind nur eines von vielen möglichen Symptomen der vegetativen Dystonie

Der Vagusnerv ist Teil des vegetativen Nervensystems und gehört zum Parasympathikus. Das vegetative Nervensystem (VNS) umfasst jene Nerven und Körperfunktionen, die sich nicht oder nur kaum willkürlich beeinflussen lassen. Darunter fallen insbesondere der Herzschlag und die Verdauung.

Das VNS wird daher auch autonomes Nervensystem genannt und besteht aus den beiden Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus ist dabei für Anspannung und Aktivität zuständig, während der Parasympathikus für Entspannung und Regeneration sorgt. Beide sind für einen reibungslosen Ablauf der vom VNS koordinierten Körperfunktionen gleichermaßen bedeutend, da Gesundheit stets eine Balance aus An- und Entspannung bedeutet.

Liegt eine Fehlfunktion oder eine Fehlspannung des vegetativen Nervensystems vor, spricht man häufig von einer vegetativen Dystonie. Diese kann unterschiedliche Symptome hervorrufen, wie zum Beispiel:

  • Kopfschmerzen
  • Herz-Kreislaufbeschwerden
  • Zitternde Hände
  • Verdauungsstörungen

Andere Begriffe für eine vegetative Dystonie sind neurovegetative Störung oder autonome Dysregulation. Die Auslöser sind häufig nicht klar erkennbar und können sowohl körperlich als auch psychisch begründet sein.

In vielen Fällen werden auch Vagusnerv Beschwerden einer vegetativen Dystonie zugeordnet.

Lesetipp: Vegetative Störungen: Ursachen und Symptome

Mögliche Ursachen für Beschwerden am Vagusnerv

Eine solche Diagnose einer vegetativen Dystonie gibt aber noch keinen Aufschluss darüber, welche Ursachen dahinterstehen. Da der Vagusnerv jedoch enorm zu Deinem körperlichen und emotionalen Wohlbefinden beiträgt, lohnt es sich, die konkreten Auslöser Deiner Beschwerden herauszufinden. Nur so kannst Du therapeutisch (eigenständig oder in Begleitung) an den richtigen Stellen ansetzen.

Geschwächter oder gereizter Vagusnerv

Eine Fehlfunktion des sogenannten Ruhenerven kann grundsätzlich in beide Richtungen vorliegen: Entweder ist er unterstimuliert oder überstimuliert.

Wenn der Vagusnerv zu wenig stimuliert und damit geschwächt ist, bedeutet das, dass nun der anregende Sympathikus die Oberhand hat. Schließlich kann der Parasympathikus nicht mehr mit voller Energie dagegen treiben. Dein Körper ist dann konstant im Aktionsmodus und Alarmzustand. Du kommst nur noch schwer zur Ruhe und nicht unmittelbar lebensnotwendige Körperfunktionen wie die Verdauung oder das Immunsystem werden reduziert.

Auf Dauer kann dies dazu führen, dass Dein gesamtes System geschwächt und geschädigt wird. Du solltest dann versuchen, entweder Deinen Parasympathikus bzw. Deinen Vagusnerven wieder zu stärken, also zu stimulieren, oder umgekehrt Dein sympathisches Nervensystem zu schwächen. Wie das aussehen kann, erfährst Du weiter unten im Artikel.

Ist der Vagusnerv gereizt – also überstimuliert – ist das parasympathische Nervensystem übermäßig aktiviert und Du wirst träge, antriebslos und müde. Deine Herzfrequenz sowie Dein Blutdruck sind bei einer Reizung deutlich verringert. Im Akutfall kann es bis zu einem Ohnmachtsanfall kommen. Solch ein Vagusreiz kann zum Beispiel durch mechanischen Druck am Hals ausgelöst werden.

Atlasfehlstellung als Auslöser

Eine andere und gar nicht so seltene Ursache für einen gereizten Vagusnerv kann eine Fehlstellung des Atlaswirbels sein. Der Atlas ist der oberste Halswirbel und trägt einen großen Teil der Schädellast. Zahlreiche Nervenstränge, darunter auch der Vagus, verlaufen eng am Atlaswirbel vorbei.

Liegt eine Atlasfehlstellung vor, kann es passieren, dass Nervenstränge zusammengedrückt und gereizt werden. Der Nerv wird dann übermäßig aktiviert und überstimuliert, was eine Reihe von Beschwerden hervorrufen kann. Wenn dies den Vagusnerv betrifft, sind möglicherweise Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen die Folge.

Das Tückische daran ist es, dass bei diesen Symptomen in der Regel nicht so schnell an eine Halswirbelproblematik gedacht wird. Dennoch ist diese in vielen Fällen der eigentliche Auslöser. Sobald der Atlaswirbel im Rahmen einer Atlaskorrektur zurück in seine ursprüngliche Position gebracht wurde, verschwinden die Beschwerden wieder.

Entzündeter Vagusnerv

Eine Nervenentzündung äußert sich in der Regel durch Schmerzen oder Funktionsverluste. Symptome wie Taubheit und Zuckungen treten beim Nervus Vagus eher selten auf, da dieser hauptsächlich die inneren Organe und weniger die Haut oder Muskeln durchläuft.

Am häufigsten tritt eine Entzündung des Vagus im Rachen auf, da der obere Kehlkopfnerv besonders anfällig dafür ist. Sie äußert sich dann durch Schluckbeschwerden, schmerzhaftes Husten oder Heiserkeit.

Können Symptome von einem eingeklemmten Vagusnerv kommen?

Kann man sich den Vagusnerv überhaupt einklemmen?

Da der Vagus in weiten Teilen in den Tiefen des Rumpfes verläuft und dort von Weichteilen wie Organen gut geschützt wird, ist eine Einklemmung seltener als bei anderen Nervenbahnen.

Die einzige Stelle, an denen sie häufiger auftritt, ist an der oberen Halswirbelsäule, wo die Nervenstränge aus dem Schädel heraustreten. Dort kann zum Beispiel die oben angesprochene chronische Atlasfehlstellung dazu führen, dass der Vagusnerv eingeklemmt zu Symptomen führt.

Es kann aber auch durch ruckartige Drehbewegungen des Kopfes dazu kommen, dass Du Dir den Nerv einklemmst und die Nervenstränge komprimiert werden.

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Übelkeit, Sodbrennen & Herzrhythmusstörungen: Welche Symptome der Nervus Vagus verursachen kann

So unterschiedlich die Ursachen für Vagus Beschwerden sein können, so vielfältig sind auch die Symptome dieser. Das hat auch mit der Länge des Nervs zu tun und damit, dass er fast alle Organe durchläuft und zu deren Regulation beiträgt.

Die typischsten Symptome, die aus vagalen Problematiken resultieren, sind die folgenden:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Sodbrennen
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Starkes Schwitzen
  • Schlafprobleme
  • Kalte Hände oder Füße
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Magen-Darm-Probleme wie z.B. Magenübersäuerung
  • Kribbeln auf der Kopfhaut
  • Schilddrüsenstörungen
  • Plötzliche Ohnmacht
  • Chronische Entzündungen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Angststörungen
  • Depression

Welche Symptome auftreten ist unter anderem davon abhängig, ob der Vagus geschwächt oder gereizt ist. Bei einer Unterstimulation kommt es beispielsweise zu einem schnelleren Herzrhythmus, Schlafproblemen und erhöhten Entzündungswerten. Schließlich ist nun der Sympathikus daueraktiv.

Andersherum führt ein überstimulierter Vagusnerv möglicherweise zu extremer Müdigkeit, übermäßig kalten Extremitäten oder Verstopfung. Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen können die Folge von Kompression, zum Beispiel durch einen eingeklemmten Vagus, oder einer Entzündung sein.

Die wohl verbreitetste Problematik ist heutzutage ein geschwächter Vagusnerv – nicht zuletzt durch das hohe Stressaufkommen und die Schnelllebigkeit der modernen Welt. Die Dauerstimulierung des Sympathikus als Folge der vielen externen und oftmals technologischen Reize vermindert die Aktivierung des Parasympathikus.

Die fehlende Entspannung durch einen aktiven Vagus kann auf lange Sicht zu Angststörungen und/oder Depressionen führen. Um körperlich wie geistig und emotional gesund zu sein, brauchst Du ein gesundes Gleichgewicht beider Akteure des vegetativen Nervensystems.

Die Herausforderung bei Beschwerden mit dem Vagusnerv ist es, diese als solche auszumachen. Betroffene aber auch Ärzte denken oft zunächst an eine Reihe anderer Erkrankungen und Ursachen, bevor sie möglicherweise den zehnten Hirnnerv in Betracht ziehen.

Solltest Du an einem oder mehreren der oben aufgeführten Symptome leiden und es konnte bislang keine andere körperliche Ursache ausgemacht werden, ist möglicherweise auch bei Dir der Ruhenerv der wahre Übeltäter.

Wie du Beschwerden am Vagusnerv behandeln kannst

Atemübung sind eine der einfachsten und gleichermaßen effektivsten Übungen zur Aktivierung des Vagusnervs

Die gute Nachricht ist: Auch wenn es möglicherweise eine Weile dauert, bis der Vagus als Auslöser zahlreicher Symptomatiken erkannt wird, so lässt er sich anschließend relativ gut behandeln.

Der beste Weg, beruhigend Einfluss auf das autonome Nervensystem zu nehmen, ist über die Atmung. Indem Du Deine Atmung bewusst verlangsamst und einige Minuten lang tief bis in den Bauch hinein atmest, aktivierst Du Deinen Parasympathikus und damit den Nervus Vagus. Am besten schließt Du dabei die Augen. Unter anderem auf Grund der sogenannten Zwerchfellatmung gilt auch Yoga als eine optimale Therapiemöglichkeit für diesen Nerven.

Wenn du den Vagusnerv stimulieren möchtest, werden die folgenden Vagusnerv-Übungen empfohlen:

  • Lachen
  • Singen
  • Massage von Hals und Nacken
  • Tai Chi und andere Entspannungstechniken sowie Vagusnerv-Meditation
  • Sport
  • Schlaf

Noch nicht sehr bekannt ist die Erkenntnis, dass sich auch Kältereize positiv auf den Vagus auswirken. Das kann zum Beispiel eine kalte Dusche sein, aber auch das Trinken von kaltem Wasser oder ein ausgiebiger Spaziergang im Schnee.

Spannend ist ebenfalls der Einfluss durch Ernährung. Der Vagusnerv ist ein elementarer Bestandteil der Darm-Hirn-Achse. Er verbindet also das Nervensystem des Gehirns mit dem des Darms. Die Einnahme von Probiotika stärken die Darmflora, welche wiederum mit dem Vagus in Verbindung steht.

Außerdem empfiehlt sich eine ausreichende Aufnahme wertvoller Omega-3-Fettsäuren, da diese die Herzratenvariabilität erhöhen. Lieferanten für Omega-3 sind beispielsweise einige Fischsorten wie Lachs oder Hering, aber auch pflanzliche Alternativen wie Leinsamen oder Walnüsse.

Wenn keine andere Therapie anschlägt, kann gegebenenfalls eine Vagusnerv-Stimulation durch technische Hilfsmittel durchgeführt werden. Möglich sind entweder invasive Implantate oder Stimulatoren, die nicht-invasiv durch Sound oder Vibration wirken.

Ist die Ursache für die Beschwerden eine Atlasfehlstellung, so muss diese selbstverständlich fachkundig behoben werden. Wende Dich dazu an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder Therapeuten.

Fazit: Es sich lohnt sich, diesen Ruhe-Nerv ausreichend zu stimulieren

Der Vagusnerv ist in vielen Fällen geheimer Verursacher von zahlreichen, teils chronischen Beschwerden. Insbesondere Patienten mit Angst oder Depressionen kann durch eine Stimulation dieses Nervs durch häufig geholfen werden.

In der Schulmedizin wird der 10. Hirnnerv allerdings noch zu selten oder sehr spät in den Mittelpunkt der Untersuchungen und Behandlungen gestellt. Dabei verdichtet sich die Forschungslage zur Darm-Hirn-Achse und dem sogenannten Darmhirn zunehmend. Dass der Nerv, der Gehirn und Magen-Darm-Trakt miteinander verbindet, hier eine bedeutende Rolle spielen kann, ist nur naheliegend.

Ein starker und gesunder Vagusnerv übt eine äußerst positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Indem Du ihn stimulierst, schwindet dein Stress, aktivieren sich Deine Selbstheilungskräfte und Du findest langfristig zu deutlich mehr Ausgeglichenheit und Lebensfreude zurück.

CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan - ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

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