Hast du das Gefühl, deine Panikattacke hört gar nicht auf, weil die Symptome den ganzen Tag anhalten? Dafür kann es drei Gründe geben.
Viele Menschen erleben im Leben eine Panikattacke, ohne an Angsterkrankungen zu leiden. Doch meistens gibt es hierfür einen konkreten Auslöser. Nicht so bei Menschen mit Panikstörungen, die sehr häufig und teilweise auch ohne konkreten Auslöser scheinbar aus heiterem Himmel Panikattacken erleben.
Wenn du eine Panikattacke bekommst, dauert sie normalerweise 20 bis 30 Minuten und erreicht nach etwa 10 Minuten ihren Höhepunkt. Aber was ist los, wenn den ganzen Tag Symptome hast; wenn du das Gefühl hast, dass deine Panikattacke einfach nicht aufhören will?
Tatsächlich kommt es im Rahmen einer Panikstörung gar nicht so selten vor, dass die Symptome einer Panikattacke gefühlt den ganzen Tag andauern.
Um herauszufinden, warum das so ist, hilft es zu verstehen, was während einer Panikattacke mit deinem Körper passiert. Wenn du eine Panikattacke hast, wird deine „Kampf- oder Fluchtreaktion“ (engl. fight or flight response) ausgelöst, d.h. dein Körper reagiert, als ob deine körperliche Sicherheit bzw. Gesundheit durch eine Gefahr bedroht wäre, auch wenn das tatsächlich gar nicht der Fall ist.
Dein Körper reagiert also, wenn er denkt, deine körperliche Sicherheit sei bedroht. Du bekommst einen Adrenalinstoß, der dich aufputscht, sodass du in Sekundenbruchteilen entscheiden kannst, ob du fliehen oder kämpfen willst.
Diese Reaktion ist allerdings nicht für lange Zeit gedacht und erschöpft sich bald von selbst. Deshalb sind Panikattacken, die bis zu einer Stunde andauern, nicht besonders häufig.
Doch was hat es mit einer Panikattacke auf sich, die immer weiterzugehen scheint? Wenn das bei dir der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass eines der folgenden drei Dinge bei dir der Fall ist:
- Du erlebst Wellen von unterschiedlichen Panikattacken
- Deine Symptome sind Nachwirkungen einer einzelnen starken bzw. langen Panikattacke
- Deine Beschwerden sind nicht (alleine) auf deine Angststörung zurückzuführen, da (noch) eine andere gesundheitliche Störung vorliegt.
Auf diese unterschiedlichen Ursachen gehe ich im folgenden Artikel ein und gebe Tipps, was du – sozusagen als erste Hilfe – dagegen tun kannst.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Du hast mehrere Panikattacken hintereinander
Wenn Patienten unter ernsthaften Angststörungen leiden, kann es sein, dass mehrere Panikattacken hintereinander auftreten. Bei einem solch häufigen Auftreten von Panikattacken diagnostiziert der Arzt dann meistens auch eine Panikstörung.
Wenn du eine Stunde oder länger unter Panikattacken leidest, ist es sehr möglich, dass du wirklich eine Welle von mehreren Panikattacken hintereinander hast, eine nach der anderen. Zwischen den Panikattacken gibt es möglicherweise eine Erholungsphase, die du vielleicht gar nicht bemerkst. Oder Symptome wie
- Herzrasen (schneller Herzschlag),
- Herzpochen (starkes Schlagen des Herzes),
- Atemnot (keine Luft bekommen),
- starkes Schwitzen (dadurch vermehrter Schweiß),
- Kopfschmerzen oder
- Schwindel
lassen bei den Betroffenen zumindest leicht, aber nur für eine kurze Zeit nach.
Im Endeffekt fühlt sich für dich so an, als würdest du von einer einzigen, nicht enden wollenden Attacke heimgesucht werden.
Tatsächlich kommt das aber nur selten vor. Die Kampf- oder Fluchtreaktion ist ziemlich kräftezehrend, so dass es für den Körper schwierig ist, sie so oft hintereinander auszulösen.
Deine Symptome sind Nachwirkungen einer einzigen Panikattacke
Wahrscheinlicher ist, dass du eine einzelne Panikattacke hattest, die dich allgemein ängstlich, müde und zermürbt zurücklässt. Panikattacken können zwar beängstigend sein, aber sie sind nicht gefährlich für dein Leben. Aber die Angst, die Panikattacken bei dir auslösen, kann beunruhigender sein als die Attacke selbst. Man spricht dann auch von der Angst vor der Angst – also die Angst vor der nächsten Panikattacke sozusagen.
Das gilt besonders, wenn es sich um deine erste Panikattacke im Leben handelt, du also zuvor noch nie eine hattest und daher gar nicht weißt, was gerade mit dir passiert. Wenn es dein erster Anfall ist, denkst du vielleicht sogar, dass du einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hast.
Nun fragst du dich vielleicht: Wie erkenne ich, ob es sich um eine Panikattacke oder „nur“ um starke Angstzustände handelt?
Das ist tatsächlich relativ knifflig. Es hilft, mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu sprechen, aber auch ein genauerer Blick auf deine Symptome kann dir oft Hinweise geben.
Bei einer echte Panikattacke haben Betroffene in der Regel nicht nur ein ein Gefühl von Angst oder Anspannung oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, sondern du hast auch eindeutige, intensive, körperliche Symptome – Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Zittern und so weiter.
Bei Angstzuständen ohne Panikattacke kannst du einige dieser Symptome verspüren, aber sie sind in der Regel schwächer ausgeprägt. Stattdessen hast du eher mentale Symptome wie einen rasenden Verstand, viele Sorgen, die du nicht loswirst, und Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren. Vielleicht fühlst du dich auch unruhig und kannst nur schwer schlafen.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Eine andere Erkrankung steckt dahinter
Die Erkrankung, die einer längeren Panikattacke am ähnlichsten ist, ist die generalisierte Angststörung. Dabei fällt es dir schwer, deine Sorgen zu kontrollieren, und du hast Mühe, deine Angst unter Kontrolle zu halten.
Eine der Herausforderungen bei Panikattacken, ob lang oder kurz, ist jedoch, dass die gleichen Symptome auch bei einer Vielzahl anderer gesundheitlicher Probleme auftreten, z. B. bei allergischen Reaktionen oder Herz- und Lungenkrankheiten. Und wenn du zu Panik neigst, können manche Gesundheitsprobleme – wie niedriger Blutzucker, Asthma oder eine Schilddrüsenüberfunktion – eine ausgewachsene Panikattacke auslösen.
Vergiss nicht, dass die meisten Menschen eine Panikattacke mit einem anderen Gesundheitsproblem verwechseln und nicht umgekehrt. Nur weil du eine lange Panikattacke hast, heißt das nicht, dass du etwas anderes hast.
Aber es ist sehr wichtig, diese anderen möglichen Ursachen unbedingt mit deinem behandelnden Arzt oder Psychiater abzuklären. Diese Diagnostik sollte daher nicht ausgelassen werden, so dass man sicher ist, dass keine anderen Krankheiten bei dir (Mit-)Ursache deiner Panikattacken sind.
Was du gegen Panikattacken unternehmen kannst, die den ganzen Tag andauern
Es gibt eine ganze Reihe an Therapien, die dir gegen deine Angststörung im Allgemeinen und gegen Panikattacken im Besonderen helfen können:
- Bestimmte Medikamente wie Antidepressiva werden zur Langzeitbehandlung eingesetzt. Bei Panikstörungen kommen vor allem Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) wie beispielsweise Citalopram zum Einsatz.
- Für Notfall-Situationen wirken auch Benzodiazepine wie Tavor (Lorazepam) sehr gut und sehr schnell. Doch Vorsicht: Benzodiazepine sollten nur in absoluten Ausnahmesituationen eingenommen werden, da sie sehr schnell zu körperlicher Abhängigkeit führen.
- Im Rahmen einer Psychotherapie sollst du einen besseren Umgang mit deinen Gedanken und mit Stress im Allgemeinen lernen. Es geht hier aber auch darum, Anzeichen einer Panikattacke frühzeitig zu erkennen, um dann frühestmöglich entsprechende Gegenmaßnahmen, z.B. die Stopp-Technik, als Soforthilfe anzuwenden.
- Einigen Patienten helfen auch pflanzliche Arzneimittel wie beispielsweise Lasea oder CBD-Öl, welches mir persönlich am besten geholfen hat.
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
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