Depressionen und andere psychische Erkrankungen haben meist vielfältige Ursachen. Erfahre hier, welche Rolle unsere Gene spielen.
Hast du dich schon einmal gefragt, worin die Ursachen von depressiven Störungen liegen können? Liegt es an unseren Genen, dass unsere Psyche anfälliger ist, oder doch eher an Persönlichkeitsfaktoren, unserer Erziehung oder an unserem Umfeld.
Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es nicht, wie du dir vielleicht schon denken kannst. Dennoch versuche ich, in dem Artikel zu beleuchten, inwieweit das Zusammenspiel von Genen einen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben kann.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Depressionen sind sehr vielschichtig
Die klinische Depression (engl. major depression) ist eine sehr heterogene, also vielschichtige, Erkrankung mit mehreren Unterformen, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Aus diesem Grund ist die genetische Untersuchung sehr komplex, da eine Vielzahl von Genen beteiligt ist.
Etwa 50 % aller depressiven Erkrankungen haben eine oder mehrere genetische Ursachen, während die andere Hälfte auf psychische oder körperliche Faktoren zurückzuführen ist. Es wird angenommen, dass mehr als 100 Bereiche des menschlichen Genoms mit der Entstehung einer Depression in Verbindung stehen. Damit kann man auf jeden Fall sagen, dass es die eine Ursache bei Depressionen nicht gibt.
Genetische Faktoren von Depressionen
Ein weiterer Hinweis auf die genetische Relevanz der Krankheit ist ihre Vererbbarkeit von 30-40%. In Adoptionsstudien stellten Forscher fest, dass bei Adoptivkindern, deren biologische Eltern an Depressionen litten, auch ein erhöhtes Risiko bestand, an der Krankheit zu erkranken. Außerdem wurde bei Menschen ein Zusammenhang zwischen der Schwere der Erkrankung und der Wahrscheinlichkeit festgestellt, dass auch die Nachkommen an der Krankheit leiden: Je schwerer die Episoden der Eltern waren, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass auch ihre Kinder an einer klinischen Depression leiden (werden).
Im Laufe der Jahre wurden mehr als 200 Gene für einen Zusammenhang mit der Krankheit in Betracht gezogen, von denen die meisten inzwischen aufgrund der Komplexität der Krankheit und ihrer zahlreichen Varianten verworfen wurden. Einige werden allerdings immer noch in Betracht gezogen, wie z. B. das DRD2-Gen, das einen Rezeptor für den Neurotransmitter Dopamin kodiert. Neurotransmitter sind Botenstoffe, welche die Kommunikation zwischen unseren Nervenzellen (Neuronen) ermöglichen. Zu diesen Botenstoffen zählen u.a. Serotonin, Noradrenalin und eben auch das besagte Dopamin.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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Genetische Ursachen von Depressionen im Vergleich zur Schizophrenie
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie schwierig es ist, zusammenhängende genetische Veränderungen bei Betroffenen zu finden, vergleichen wir die Depression mit der Schizophrenie, einer anderen psychischen Störung mit einer genetischen Komponente.
- Bei der Schizophrenie wird alle 230 neuen Fälle eine neue Region des Genoms mit Varianten entdeckt, die mit der Krankheit in Verbindung stehen.
- Bei Depressionen hingegen dauert es 1.500 neue Fälle, bis dies der Fall ist.
Die erste Analyse des Psychiatric Genomics Consortium zu Depressionen mit Hilfe der genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) analysierte 9.500 Fälle und stellte dabei einen Rekord auf: Es war die größte Studie zu einer Volkskrankheit, bei der keine signifikanten Zusammenhänge festgestellt wurden. Es wurde geschätzt, dass bei Schizophrenie mit Hilfe von GWAS in 13.000 bis 18.000 Fällen mehrere Assoziationen zwischen der Krankheit und genetischen Varianten gefunden werden könnten, während bei Depressionen 75.000 bis 100.000 Fälle für die gleichen Ergebnisse erforderlich wären.
Lesetipp: Sind Depressionen vererbbar?
Die Rolle bestimmter einzelner Gene
Auf der anderen Seite gab es aber auch bereits positive Ergebnisse. In einer der ersten Studien, die nach genetischen Varianten suchten, wurde das PCLO-Gen, das an der Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn beteiligt ist, als Risikofaktor, eine Depression zu entwickeln, vorgeschlagen und in späteren Studien bestätigt.
Im Jahr 2011 wurde das SLC6A15-Gen, das für ein wichtiges Aminosäure-Transportprotein in Neuronen kodiert, mit klinischen Depressionen in Verbindung gebracht.
Es scheint, dass die meisten krankheitsrelevanten Gene Proteine umschreiben, die an neuronalem Wachstum und Plastizität, Synapsen, Immunität und Entzündungen beteiligt sind. Zu den verantwortlichen Genen gehören zum Beispiel das NEGR1-Gen, das die Bildung von neuronalen Synapsen und deren Funktion moduliert, oder das OLFM4-Gen, das an Immunität und Entzündung beteiligt ist.
Manche Gene wirken auch indirekt
In anderen Fällen wirken die Verdächtigen nicht direkt, sondern regulieren andere Gene. Das RBFOX1-Gen ist ein hochgradig evolutionär konserviertes Regulierungsgen (es hat sich zwischen den Arten nicht verändert), das aufgrund seiner Wirkung auf die Expression anderer Gene ein Risiko für Depressionen darstellt.
Eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen wurde, um diese wissenschaftlichen Studien zuverlässig durchführen zu können, besteht darin, sich auf krankheitsspezifische Phänotypen, körperliche und verhaltensbezogene Merkmale zu konzentrieren, anstatt zu versuchen, genetische Varianten mit den meisten depressiven Patienten in Verbindung zu bringen.
Eine Studie aus dem Jahr 2017, die in einer hispanischen Bevölkerung durchgeführt und später in einer europäischen Bevölkerung repliziert wurde, fand beispielsweise Varianten des PHF21B-Gens bei Personen, die in Situationen mit Umweltstress Depressionen zeigten. Dieses Gen reguliert die Expression eines anderen Gens, TRPM2, das mit Stimmungszuständen zusammenhängt.
Kann man die Veranlagung zu Depressionen auch testen?
Das ist in der Tag möglich. Hierzu können wir in die personalisierte Medizin einsteigen und die Vorteile von individualisierten DNA-Tests nutzen, die in den letzten Jahren gute Ergebnisse geliefert haben.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die klinische Depression eine Krankheit ist, die bei vielen Patienten einen starken genetischen Einfluss hat. Da es sich jedoch um eine Krankheit handelt, die viele verschiedene Subtypen umfasst und durch eine Vielzahl von Faktoren – nicht nur genetische, sondern auch umweltbedingte – bedingt ist, ist ihre Erforschung langwierig und kompliziert.
Trotzdem werden jedes Jahr neue Fortschritte gemacht und unser Wissen über die Krankheit wächst. Und damit auch die Behandlungsmethoden und persönlichen Möglichkeiten, sie zu überwinden.
Lies hier, um zu erfahren, ob auch Angst genetisch bedingt ist.
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