Herzneurose ist eine Ausschlussdiagnose. Sie wird erst gestellt, wenn organische Sachen ausgeschlossen sind. Doch gerade das ist für Betroffene das Problem.
Herzneurosen sind recht häufig, denn bei bis zu jedem dritten Patienten, der wegen vermeintlicher Herzbeschwerden den Kardiologen aufsucht, hat tatsächlich keine organischen Beschwerden.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
SCHLÜSSELPUNKTE
- Eine Herzneurose ist die Angst vor Herzerkrankungen oder Herzinfarkten. Sie wird daher auch als Herzphobie, Herzangst, Cardiophobie oder Da-Costa-Syndrom bezeichnet.
- Betroffene Patienten mit einer Herzneurose zeigen Verhaltensweisen wie wiederholte Arztbesuche, die Überwachung ihres Herzschlags und das Vermeiden bestimmter Situationen.
- Bei der Behandlung geht es darum, das Vertrauen des Patienten zu gewinnen und den Kreislauf der Besessenheit, eine schlimme Herzerkrankung zu haben oder einen Herzinfarkt zu bekommen, zu durchbrechen.
Was ist eine Herzneurose?
Die Herzneurose ist eine Angststörung, genauer gesagt eine Form der Pathophobie, also der Angst vor dem Tod (Todesangst) durch eine tödliche und plötzlich auftretende Krankheit. Sie unterscheidet sich von der Hypochondrie, die ich in einem früheren Beitrag erwähnt habe, in dem ich darüber sprach, dass Patienten mit Hypochondrie bei jedem Anzeichen von Schwankungen in ihrem Körper in Panik geraten, was von den Patienten in der Regel als mögliches Symptom einer potenziellen Krankheit interpretiert wird. Häufig Auslöser von einem solchen Herzangstsyndrom sind zum Beispiel unbewusste Ängste, die sich in der Herzneurose ausdrücken.
Bei der Erkrankung Herzneurose lebt der Patient in ständiger Angst, an einer Krankheit zu sterben, die speziell das Herz-Kreislauf-System betrifft. Diese Angst ist irrational und bleibt trotz zahlreicher negativer ärztlicher Untersuchungen bestehen.
Auch wenn medizinische Tests zum Ausschluss von organischen Ursachen durchgeführt wurden und organische Erkrankungen aktiv ausgeschlossen wurden, bleibt das Problem in den Köpfen der Patienten bestehen. Im Fall der Kardiophobie kann man die wichtigsten dysfunktionalen Lösungsversuche identifizieren, die von den Patienten mit diesem zwanghaften Problem unternommen werden.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
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Andreas
Online-Tests
Dysfunktionale Verhaltensweisen, die Patienten mit Herzangst an den Tag legen
1. Fachärztliche Konsultationen
In dem Versuch, ihre Angst vor dem Sterben in den Griff zu bekommen, neigen Patienten dazu, zahlreiche fachärztliche Untersuchungen und Konsultationen anzufordern, wenn möglich bei einem angesehenen Spezialisten. Besuche in Krankenhäusern und Fachkliniken sind an der Tagesordnung, ebenso wie EKGs, Blutdruckmessungen und ständige Internetrecherchen bei Dr. Google. Diese ständige Suche nach Gewissheit trägt wenig bis gar nicht dazu bei, die Angst des Patienten und die damit einhergehenden Symptome zu verringern.
2. Ständige Überwachung des Herzschlags
Der Versuch, den Herzschlag zu kontrollieren, führt oft dazu, dass die Patienten die Kontrolle verlieren. Sie konzentrieren sich zwanghaft auf die Überwachung ihres Herzens, um seinen Rhythmus zu kontrollieren, und machen sich Sorgen, dass es zu schnell – Tachykardie – oder zu langsam – Bradykardie – schlägt. Außerdem achten sie auf verdächtige oder beunruhigende Brustschmerzen (Herzstechen), Herzklopfen, Herzrasen oder Herzstolpern, die ihrer Meinung nach auf Herzbeschwerden hindeuten könnten.
Wie bei den meisten Formen starrer und zwanghafter Kontrolle (die schließlich zu einem Kontrollverlust führen), entsteht auch in diesem Fall das Kardiophobie-Paradoxon:
Während die Betroffenen versuchen, sich selbst zu beruhigen, indem sie ihr Herz überwachen, verändern sie die Funktion und den natürlichen Rhythmus des Herzens immer mehr. Das führt dann zu dem Effekt, den sie zu entdecken fürchteten (ein unregelmäßiger Herzschlag), was wiederum eine Panikattacke auslösen kann.
3. Das Vermeiden bestimmter Situationen
In meinem letzten Beitrag über phobische Denkfallen habe ich über die Gefahren des Vermeidens geschrieben. Eine kardiophobische Person vermeidet in der Regel alle Kontexte oder Situationen, die Herzstress auslösen können, wie z. B. Beerdigungen, Sport, Fußballspiele, Partys usw. Sie reduzieren nach und nach jede körperliche Aktivität, die ihr Herz einem Risiko aussetzen könnte, auf Null. Die Ironie dabei ist, dass dies zu einer verminderten körperlichen Gesundheit führt. Außerdem haben die Betroffenen noch mehr Zeit, um die Besessenheit von ihrem Herzen und dessen Funktion zu nähren.
4. Anhaltende Unterhaltungen
Wie bei phobischen und zwanghaften Störungen üblich, werden die Ängste in der Regel ständig mit anderen geteilt, was den paradoxen Effekt hat, dass die Angst und die zwanghafte Fixierung auf das Herz verstärkt werden. Auch wenn der Patient von seinen Mitmenschen rationale Zusicherungen erhält, nährt dies nur sein Bedürfnis nach Bestätigung und den Glaubenssatz, dass etwas Unheimliches bevorsteht.
Ein Ansatz zur Behandlung
Ärzte müssen in der Lage sein, das Vertrauen des Patienten/der Patientin zu gewinnen und effektiv zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass der Patient/die Patientin das Gefühl hat, dass du ihn/sie ernst nimmst.
Die Behandlung sollte auch Methoden beinhalten, die keine einfachen, rationalen Erklärungen sind, da dies das Problem nur weiter anheizen würde. Ich habe festgestellt, dass eine wirksame Therapie darin besteht, den Kreislauf zwischen der Besessenheit und den üblichen dysfunktionalen Lösungen zu durchbrechen, um die Phobie aufzulösen.
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